Im Internet kursieren viele verschiedene Anleitungen. Mit Kartoffeln, mit Mehl oder sogar mit Datteln als Basis, dazu immer Zucker und Bier! Es steht jedoch nicht dabei, ob dieses Bier auch alkoholfrei sein kann oder ob der Alkoholgehalt des Bieres beim Backen ganz herausgeht. Wenn Kinder mitessen, ist das ja nicht ganz unwichtig.
Hefe selbst machen
Auffällig bei den vielen verschiedenen Rezepten sind die Bewertungen! Oftmals sind entweder gar keine Kommentare darunter oder ein „klappt bei mir nicht“. So etwas weckte meine Neugierde und so habe ich es ausprobiert! Das Rezept stammt jedoch nicht aus dem Internet, sondern als „Tipp aus unserem Supermarkt“.
Lohnt es sich, Hefe selbst zu machen?
Im Internet steht auch oft dabei, man kann beim selbst machen der Hefe Geld sparen. Ich denke, dann müsste man schon sehr viel Hefe selbst machen und auch verwenden, damit es sich wirtschaftlich lohnt.
Aber nun zu meinem Versuch! Ich wollte am nächsten Tag Pizza machen, für die ich nach meinem Rezept Hefe brauche. Ich habe diesen Teig schon sehr oft gemacht und er ist bisher immer super gelungen. Mit dem wollte ich es ausprobieren und habe zwei „Hefeansätze“ gemacht.
Die Zutaten für die selbst gemachte Hefe waren:
100 ml Weißbier
1 TL Zucker
1 EL Mehl
Dies sollte einem 50 Gramm Hefewürfel entsprechen, wenn man die Zutaten zusammen über Nacht gehen lässt.
Für die beiden Ansätze habe ich jeweils ein alkoholfreies Weißbier und ein alkoholhaltiges Weißbier verwendet. Beide sind selbst gekauft und sollen hier keine Werbung darstellen.
Im Internet steht, man solle die Zutaten miteinander vermischen und in einem geschlossenem Glas aufbewahren. Dies habe ich nicht gemacht, denn auf meinem Rezept stand nicht, dass das Gefäß geschlossen sein muss. Vielleicht lag hier schon der erste Fehler?
Mit
selbst gemachter Hefe backen
Als ich die Zutaten zusammengefügt hatte, blubberte es kurz etwas auf und dann standen die beiden Flüssigkeiten bei Zimmertemperatur die Nacht über. Am nächsten Tag habe ich sie noch mal verrührt und dann damit einem Pizzateig angerührt. Da die Hefe recht flüssig war, habe ich diese Flüssigkeit abgewogen und von meiner Flüssigkeit, die ich für den Teig brauchte, abgezogen.
Sah eigentlich recht gut aus - Variante mit alkoholfreier Hefe-Mischung |
Klappt Pizzateig mit selbst gemachter
Hefe?
Tatsächlich ließ sich der Teig mit der alkoholfreien Hefe recht gut kneten und weiterverarbeiten und er ging auch gut auf. Ich war also ganz zuversichtlich, dass die Pizza gut aufgehen und schmecken würde.
Der fertige Pizzateig mit der alkohlfreien Hefe-Mischung wirkte luftig |
Der Pizzateig ließ sich auch gut ausrollen |
Pizza mit selbstgemachter Hefe
Bei dem Teig mit der alkoholhaltigen Hefe sah es da schon anders aus. Ich brauche 10 Minuten, um ihn überhaupt auszurollen. Er fühlte sich wie Gummi an, kein luftig, weicher Pizzateig.
Der fertige Pizzateig mit der alkoholhaltigen Hefe-Mischung gefiel mir gar nicht |
Er ließ sich auch schlecht ausrollen und bekam Risse! |
Ich belegte trotzdem beide Pizzen. Die meiner Kinder mit dem luftigen „alkoholfreien“ Pizzateig, der sich so gut ausrollen ließ und unseren mit dem „Gummiteig“. Wohl schon ahnend, dass mein Mann und ich uns eine Alternative zum Mittagessen suchen müssen.
Variante 1 mit alkholfreier Hefe |
Variante 2 mit alkholhaltiger Hefe |
Klappt das Backen mit
selbst gemachter Hefe?
Dann backte ich beide Pizzen und sie sahen ganz gut aus, als ich sie aus dem Ofen holte.
ABER, das dicke Ende kam dann beim Anschneiden! Der Teig war überhaupt nicht luftig oder weich. BEIDE waren klitschig, nicht durch und man konnte kaum hineinbeißen. Es war wie eine zähe Masse im Mund und leider half es auch nicht, die Pizza noch mal nachzubacken. Man konnte BEIDE PIZZEN nicht essen! So ein Mist!
Ich war sehr gefrustet! Wegen der vielen Arbeit, wegen der teuren Beläge der Pizza und weil wir alle Hunger hatten und es nun keine Pizza gab! Die Kinder und mein Mann bekamen dann spontan Essen von unserem Schnellrestaurant um die Ecke und waren wenig später satt und glücklich.
Ich aß die Beläge von der Pizza herunter, also gab es für mich Käse, Tomatensoße und verschiedenes Gemüse. Nicht ansehnlich, so heruntergekratzt! Aber wegwerfen wollte ich jetzt nicht alles. Der Teig wanderte aber bedauerlicherweise in den Müll, er war ungenießbar.
Beide Pizzateige mit der selbst gemachten Hefe sahen so aus! Ungenießbar! |
Mein Fazit zur Hefe selbst machen:
Bestimmt kann man Hefe selbst machen. ABER, ich werde ganz sicher keine Hefe mehr selbst machen. Das Risiko, dass es nicht klappt und dann der ganze Teig nicht verwendbar ist, ist mir doch zu groß. Dazu spare ich kein Geld ein, wenn ich die Hefe frisch mache, da sie bei unserem Supermarkt unter 50 Cent kostet und mich das Bier, das wir nicht selbst trinken, mehr gekostet hat.
So sieht der perfekte Pizzateig aus! {siehe auch den Teig auf dem ersten Bild} |
Pizzateig mit Hefe
Und wenn ihr einen Pizzateig mit Hefe machen wollt, der super schmeckt, findet ihr hier mein Rezept dazu.
Habt ihr schon mal Hefe selbst gemacht und wenn ja, wie waren eure Erfahrungen?
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Ein spannendes Experiment, auch wenn das Ergebnis nicht so gut war. Ich würde es einfach unter „Wieder was gelernt“ verbuchen. Vermutlich ist die Hefemenge im Bier viel zu niedrig und die Zeit neue Hefebakterien zu züchten zu kurz, aber das sind nur Vermutungen, denn mein Mann ist Hobbybrauer und da sehe ich ja immer, dass nur recht wenig Hefe ins Bier kommt und es außerdem spezielle Hefe ist und keine Backhefe. Eure nächste Pizza wird euch bestimmt viel besser schmecken 😊.
AntwortenLöschenLieben Gruß aus dem kleinen Dorf zwischen den Meeren
Lydia
Hallo liebe Lydia, ja da hast du wahrscheinlich recht. Wie spannend, dass dein Mann Hobbybrauer ist. Ganz liebe Grüße, Tanja
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